Week 17 | Der krönende Saisonabschluss
Tampa Bay Buccaneers vs. Atlanta Falcons 44-27
3. Januar 2021. Zur rechten Zeit für die Playoffs sind Quarterback Tom Brady und die Buccaneers in Form gekommen. Das Team hat die letzten vier Saisonspiele gewonnen und zieht nach einem lange umkämpften 44-27 Sieg über die Atlanta Falcons als bestes Wild Card Team der NFC in die Playoffs ein. Das zweite Spiel hintereinander warf Brady vier Touchdowns, zweimal je zu Chris Godwin und zu Antonio Brown. Brown, den die Buccaneers Mitte der Saison verpflichteten, kommt immer besser in Schwung. Er hat in den letzten drei Spielen vier Touchdowns gefangen. Auch Brady beendet die Saison mit starken Leistungen, in der Vier-Spiele-Siegesserie zum Saison-Abschluss warf er zwölf Touchdowns und nur eine Interception.
40 Touchdowns erreichte Brady für die Saison. Die 40+-Marke erreichte er zum zweiten Mal in seiner Karriere und stellte zugleich einen Teamrekord in Tampa Bay auf. Nur 2007 hatte Brady mit 50 noch mehr Touchdowns in einer Saison geworfen. Neben Brady haben nur vier weitere Quarterbacks in der NFL-Geschichte zwei Saisons mit mindestens 40 Passing-Touchdowns erreicht – Drew Brees, Peyton Manning, Dan Marino und Aaron Rodgers (dreimal). Brady hat mit dieser erstaunlich ertragreichen Angriffssaison auch Drew Brees in der All-Time-Touchdown-Liste deutlich überholt und liegt mit 581 nun zehn Touchdowns vor Drew Brees.
Hätte er sich vor der Saison im Traum vorstellen können, 40 Touchdowns für ein neues Team zu werfen und das, wo noch dazu die Saisonvorbereitungszeit wegen des Corona-Lockdowns ausgefallen war?, wollten die Medien nach dem Spiel von Brady wissen. Der wischte die Frage unwirsch zur Seite und verwies, wie man es von ihm gewohnt ist, auf sein Team. „Ich kann nur so gut spielen, weil der Angriff um mich herum gut funktioniert.“ Und er ließ eine kleine Liebeserklärung an seine neue Heimat bei den Buccaneers folgen: „Ich liebe es, mit diesem Team zu spielen, wir haben großartige Receiver, großartige Tight Ends, die Offensive Line schützt mich exzellent und auch die Running Backs spielen unglaublich.“
Tampa Bays Sieg gegen die Falcons war hart errungen. Obwohl die Buccaneers mit einem Touchdown-Pass von Brady zu Godwin bereits nach vier Minuten in Führung lagen und ihr Punktekonto im Laufe des Spiels kontinuierlich ausbauten, kämpften sich die Falcons mit QB Matt Ryan immer wieder heran. Erst mit zwei Touchdown-Drives in den letzten vier Minuten des Spiels, abgeschlossen durch zwei weitere TD-Pässe von Brady, gelang es den Buccaneers, das Spiel zu entscheiden.
Einen Schrecken erlebten die Buccaneers im ersten Viertel. Mike Evans, Bradys zuverlässigster Receiver, rutschte bei einem Fang aus und überstreckte sich das Knie. Ironischerweise erzielte Evans mit dem Fang einen NFL-Rekord, er hat seine Karriere mit sieben Saisons über 1.000 Receiving-Yards begonnen. Ob Evans in den Playoffs dabei sein kann, ist unklar.
Week 16 | Die Buccs-Angriffslawine überrollt schwache Lions
Detroit Lions vs. Tampa Bay Buccaneers 7-47
26. Dezember 2020. Leichtes Spiel mit der schlechtesten Verteidigung der Liga, der Defense der Detroit Lions hatten die Tampa Bay Buccaneers bei ihrem höchsten Sieg der Saison, mit 47-7. Tom Brady konnte sich bereits zur Pause ausruhen und entspannt von der Ersatzbank aus den Rest des Spiels verfolgen – die Buccs führten da bereits mit 34-0 und Brady hatte viel dazu beigetragen, nämlich bereits vier Touchdowns und 348 Yards geworfen. Auch die Defense der Buccaneers hatte einen großen Tag. Erst im letzten Viertel ließen sie die Lions in die eigene Hälfte vordringen, aber nicht weit, nur bis zur 40-Yard-Linie von wo aus die Lions zum achten Mal im Spiel den Punt machten. Detroits Touchdown ging auf die Kappe des Special Teams, nicht der Defense. Mit dem Sieg ziehen die Buccaneers zum erstenmal seir 13 Jahren wieder in die Playoffs ein, als Wild Card Team haben sie sich qualifiziert.
Week 15 | Brady landet Comebacksieg – wieder gegen Matt Ryan
20. Dezember 2020. Ein schlechter Start gehört bei den Tampa Bay Buccaneers nun offensichtlich dazu. Zum dritten Mal hintereinander wirkten die Buccaneers im ersten Viertel nicht bei der Sache – die völlige Umkehrung von ihren Starts der ersten Saisonhälfte, wo sie oft wie unwiderstehlich begonnen hatten. Die erste Hälfte gehörte eindeutig den Atlanta Falcons, die mit gut aufgelegtem QB Matt Ryan wie nach belieben über das Feld zogen. 17-0 führten die Falcons völlig verdient zur Pause. Die Buccaneers hatten nur gepuntet, Tom Brady gerade einmal 70 Passing Yards erzielt.
Die zweite Halbzeit aber stellte alles auf den Kopf. Brady führte sein Team auf einmal mit Leichtigkeit nach vorne, während bei den Falcons und Matt Ryan kaum mehr etwas zusammen ging. Nach zwei kurzen Lauf-Touchdowns von Leonard Fournette, einem TD-Pass von Brady zu Godwin und einem 27-Yard-Field-Goal hatten die Buccaneers Anfang des letzten Viertels den Gegner erreicht, 24-24. Dann erst wachten die Falcons wieder auf. Nach langem Pass zu Calvin Ridley erreichte Atlanta die gegnerische Hälfte und Younghoe Koo verwandelte sicher aus 52-Yards, die Führung für Atlanta.
Brady aber war in Fahrt. Pässe zu TE Cameron Brate und zu Chris Godwin reichten für zwei neue First Downs und Ballbesitz knapp hinter der Mittellinie. Dann entwischte Antonio Brown seinem Manndecker auf einer Go-Route, Bradys Pass erreichte Brown in vollem Tempo an der 5-Yard-Linie und dem ungehinderten Weg zum Führungs-Touchdown und späteren Endstand von 31-27. Es war Browns erster TD seit über einem Jahr.
Matt Ryan, der 356 Yards und drei Touchdowns warf, konnte keinen First Down mehr erzielen. Den Buccaneers gelang es in der zweiten Hälfte den Druck auf Ryan deutlich zu erhöhen. Am Ende wurde er zweimal von LB Devin White gesackt, der mit zwölf Tackles, drei Sacks und drei Knock Downs ein großes Spiel gemacht hatte.
Wie schon beim Super Bowl 51 war es Brady gelungen, einen hohen Rückstand gegen Atlanta und Ryan aufzuholen. 390 Yards und zwei Touchdowns erzielte er. Brady ist mit seinen 43 Jahren mittlerweile der älteste Spieler der Liga. „Er ist eben ein absoluter Siegertyp“, schwärmte Cheftrainer Bruce Arians nach dem Spiel von seinem Quarterback. „Er weiß, wie es geht.“ Da die Saints wieder verloren ist Tampa Bay nun auf ein Spiel an den Tabellenführer der NFC South herangerückt.
NFC South: 1. NO Saints 10-4 – 2. TB Buccaneers 9-5.
Die New England Patriots indes verloren mit 22-12 gegen Miami weil sie die Endzone nicht finden konnten und kein Rezept hatten gegen das Laufspiel der Dolphins. New England (6-8) kommt zum erstenmal seit 12 Jahren nicht in die Playoffs.
Week 14 | Zurück auf die Siegesspur
13. Dezember 2020. Wie die Woche zuvor erwischten die Tampa Bay Buccaneers einen schlechten Start. Dalvin Cook, der Running Back der Minnesota Vikings war zunächst kaum zu stoppen und erzielte den ersten TD des Spiels. Tom Brady kam nicht gut ins Spiel, warf weit über den Kopf des frei stehenden Wide Receivers Antonio Brown und musste im ersten Viertel mit seinem Angriff zweimal schnell vom Platz. Dann aber zielte er genauer und bediente Scotty Miller auf einem Postpattern zum 48-Yard-Touchdown. Die Vikings kamen zwischen den 20-Yard-Linien weiterhin gut voran, aber Kicker Dan Bailey zielte bei zwei FG-Versuchen daneben (wie schon zuvor beim Extrapunkt und noch einmal im letzten Viertel bei einem misslungenen 46-Yard-FG-Versuch).
Inzwischen hatten die Buccaneers im Angriff ihren Rhythmus gefunden und bauten die knappe Führung spielend mit einer guten Mischung aus Lauf- und Passspielzügen aus. 78 Yards erzielte Cook in der ersten Hälfte mit seinen Läufen. Das war im zweiten Abschnitt vorbei, die Buccaneers beherrschten zunehmend die Line-of-Scrimmage und setzten nun den gegnerischen QB Kirk Cousins gehörig unter Druck. Sechs Sacks erzielten sie und zwangen Cousins bei acht weiteren Pass-Aktionen zum vorzeitigen Wurf und schlugen ihn sieben Mal zu Boden. Brady indes wurde exzellent beschützt. Er musste kaum unter Druck werfen. Obwohl die Vikings den Ball fast doppelt solang hatten, die Buccaneers siegten am Ende mit 26-14 deutlich, weil sie in der Redzone wesentlich effizienter agierten.
NFC South: 1. NO Saints 10-3 – 2. TB Buccaneers 8-5