Divisional Round

Divisional Round | Clevere Buccs
New Orleans Saints vs. Tampa Bay Buccaneers 20-30

17. Januar 2021. Zum erstenmal seit 18 Jahren stehen die Tampa Bay Buccaneers wieder im NFC Championship Game. Derweil schieden die Saints das dritte Jahre hintereinander mit einer Heimniederlage aus den Playoffs aus. In der Regulären Saison waren die Saints den Buccaneers bei zwei Siegen noch deutlich überlegen gewesen. Diesmal blieb das Spiel eng umkämpft. In der ersten Halbzeit hatten die Saints lange ein Übergewicht, lagen nach zwei Field Goals mit 6-0 und nach einem Trickspielzug mit 56-Yard-Pass von Ersatz-Quarterback Jameis Winston, der eigens dafür eingewechselt worden war, zu WR TreQuan Smith, mit 13-10 vorne. Kurs vor der Pause gelang den Buccaneers noch ein langer Drive. Nachdem Chris Godwin einen 29-Yard-Pass von Tom Brady beim Rollen aus der Endzone doch noch verlor, schoss Ryan Succop sein zweites Field Goal, zum Ausgleich und Pausenstand von 13-13.

Einfallslose Saints
Auch in der zweiten Halbzeit konnte sich zunächst kein Team absetzen. Nach einem überzeugenden Eröffnungsdrive der Saints mit abschließendem Touchdown von Brees, erneut gefangen von WR TreQuan Smith, glichen die Buccaneers nach dem zweiten Turnover der Saints durch den zweiten TD-Pass von Brady – diesmal ein Kurzpass zu RB Leonard Fournette –  wieder aus. Dank einiger beherzter Läufe von Ronald Smith fand Tampa Bay in einen Angriffsrhythmus,  während die Saints ihr Angriffsspiel auf Kurzpässe und Läufe durch die Mitte reduzierten. Die Buccaneers kamen besser voran und im sechsten Anlauf gelang es Brady seinen ersten langen Pass anzubringen, 29 Yards zu WR Scotty Miller. Nach Läufen durch Jones versiegte der Drive in der Red Zone und Kicker Ryan Succop brachte die Buccaneers zehn Minuten vor Ende mit einem FG in Führung, 23-20.

Brees war weit unter Form
Der Angriff der Saints lief nicht mehr rund. Drew Brees hatte nicht einen langen Ball im Spiel versucht und Star-WR Michael Thomas war vollständig abgemeldet. Bei einem zweiten Versuch und neun Yards an der eigenen 37-Yard-Linie geriet ein Pass von Brees über die Mitte viel zu kurz. LB Devin White, mit elf Tackles und einer Fumble Recovery der beste Verteidiger auf dem Platz, sprang dazwischen und fing den Ball zum dritten Turnover der Saints ab. Exzellente Feldposition für Brady an der gegnerischen 20-Yard-Linie. Zwei kurze Läufe von Jones und der erste Fang im Spiel von Tight End Rob Gronkowski und die Buccaneers klopften an der Endzone an. Brady selbst übernahm den Schlusspunkt des Spiels. Mit einem QB-Sneak über Left Guard und die Buccaneers lagen uneinholbar 30-20 vorne.

Eiskalter Brady
Matchwinner war die Buccaneers Defense, die, angeführt von Inside LB Devin White, das in der Saison oft so vielgestaltige Angriffsspiel der Saints, unter Kontrolle hatte und von ungewohnt vielen Fehlern des Gegners profitierte – Brees warf drei Interceptions und TE Jared Cook ließ sich Mitte des dritten Viertels den Ball (allzu leicht) an der Mittellinie zum Fumble herausschlagen. Viel besser im Angriff waren die Buccaneers nicht. Zwar hatten sie ein gutes Laufspiel um Leonard Fournette (17-63 und Receiving-Touchdown) und Ronald Smith (13-62), der trotz sichtlicher Oberschenkelprobleme immer wieder durchkam und Tom Brady spielte grundsolide und vor allem fehlerfrei, er verteilte 18 Completions (bei 33 Versuchen) an acht verschiedene Receiver – aber die Hauptstärke war, dass die Buccaneers die Fehler der Saints sofort ausnutzen: nach drei der Saints vier Turnover und Startpositionen an der gegnerichen drei, zwanzig und vierzig Yard-Linie führte Brady die Buccs jeweils zum Touchdown. Brady zieht zum 14. Mal in seiner Karriere in ein Conference Championship Game ein, die Buccaneers zum ersten Mal wieder seit 2002 – damals gewannen sie anschließend ihren ersten Super Bowl.
Hier erfahrt Ihr noch viel mehr über Bradys einzigartige Karriere.