Week 13 | Patriots nur noch die Nummer Zwei in der AFC
New England Patriots at Houston Texans 22-28
3. Dezember 2019. New Englands Defense trat geschwächt an. Gleich acht Spieler, darunter sechs Verteidiger hatten sich in der Vorbereitungswoche eine Grippe eingefangen. Besonders Jamie Collins waren die Nachwehen der Grippe anzumerken, er spielte viel schlechter als sonst. Im Pass-Spiel attackierte Quarterback Deshaun Watson vor allem die flache Mitte, Pässe auf Außen gegen die Cornerbacks wagte er kaum. Die Strategie war erfolgreich. Watson erzielte ein QB-Rating von 140, so gut war noch kein anderer Quarterback dieses Jahr gegen die Patriots. Watson gelangen drei Touchdowns und er verwandelte über 70 Prozent seiner Pässe. Aber der Höhepunkt kam zehn Minuten vor Ende, als Watson bei einem Trickspielzug den ersten Touchdown-Pass seiner Laufbahn fing.
Angriff kam viel zu spät in Gang
Sechs Anläufe brauchte Texans Head Coach Bill O’Brien, um endlich einmal Bill Belichick, seinen früheren Chef, zu besiegen. O’Brien war bis 2011 fünf Jahre Assistent bei den Patriots gewesen. Angeführt von Watson erarbeiteten sich die Texans bis zur Mitte des dritten Viertels eine komfortable 21-3-Führung heraus. Erst dann erwachte der Angriff der Patriots um Tom Brady, erwachte gegen eine Defense, die in den Prevent-Modus gegangen war. In drei langen Drives mit über 250 Angriffsyards erzielten sie noch drei Touchdowns, alle durch Pässe von Brady. Zweimal zu James White, dem mit 177 Rushing- und Receiving-Yards wichtigsten Angreifer, einmal zu Julian Edelman. Zweimal wollten sich die Patriots mit einem Onside Kick den Ball gleich wieder sichern. Aber sie hatten kein Glück, beide Versuche scheiterten.
Watson glücklich, endlich Brady besiegt
Watson war hernach begeistert. „Das ist für mich ein großer Sieg“, sagte er, „weil es gegen Brady ist. Die ersten beiden Spiele gegen ihn habe ich verloren. Er ist mein großes Vorbild und macht das schon eine halbe Ewigkeit lang. Es ist großartig, dass ich endlich einmal gegen ihn gewinnen konnte.“
Der frustrierte Quarterback
In den ersten drei Vierteln, als es zählte, bekamen die Patriots keinen überzeugenden Drive zustande. Und Brady ärgerte sich gewaltig. Zum einen war die Offensive Line immer wieder überfordert, Brady ausreichend zu schützen. Dreimal ging er durch Sacks und noch zwölf weitere Male durch QB Hits zu Boden. Right Tackle James Cannon, der seit über einer Woche mit einer Krankheit zu kämpfen hat, wirkte oft ziemlich verloren. Gegenspieler Jacob Martin nutzte das weidlich aus, erzielte 1.5 Sacks und schlug Brady dreimal zu Boden. Cannon und auch Center Ted Karras mussten im dritten Viertel ausgewechselt werden. Zum anderen ärgerte sich Brady, weil das Zusammenspiel mit den Receivern nicht klappte. Entweder konnten sich die Receiver nicht rechtzeitig lösen oder sie waren nicht dort, wo Brady sie haben wollte. Einmal herrschte er sie an der Seitenlinie an, als wieder ein Drive mit Fehlpässen geendet hatte und warf frustriert seinen Helm in die Ecke.
Den Platz an der Sonne verloren
Mit der Niederlage müssen die Patriots den ersten Platz in der AFC an die punktgleichen Ravens abtreten. Die gewannen ihr achtes Spiel hintereinander und sind nun die Nummer Eins in der Conference (und der NFL). Die Ravens hatten bekanntlich New England am 9. Spieltag besiegt.
Wie stehen die Chancen, dass die Patriots ihre Abläufe in Angriff und Verteidigung in den nächsten vier Spielen besser hinbekommen und die Playoffs mit Schwung erreichen? Nicht gut, meint Mike Dussault, Redakteur von Patriots.com: „Das ist so ungewiss, wie noch nie in der Ära von Brady und Belichick.“
Die wichtigsten Zahlen
Passing: Brady 24-47-326-3/1
Rushing: White 14-79, Michel 10-45 (Gesamt: 29-145)
Receiving: White 8/11-98-2 TD, Edelman 6/12-106-1 TD, Meyers 3/7-46