Week 2 | Elf Tage ein Patriot
Die Episode Antonio Brown
30. September 2019. Elf Tage dauerte die Antonio-Brown-Episode in New England. Einen Tag vor dem ersten Spieltag verpflichteten die Patriots den exzentrischen Wide Receiver, zwei Tage nach seinem ersten Spiel in Week 2 wurde er schon wieder entlassen. Von seinem Ein-Jahres-Vertrag, der auf zehn Millionen-Dollar dotiert war, erhält Brown den Signing Bonus von neun Millionen Dollar.
Legte sich mit allen an
Browns Verpflichtung war ein echter Coup von Head Coach und General Manager Bill Belichick. Das Risiko war gering, ein Einjahres-Vertrag mit – für seine spielerischen Qualitäten – überschaubaren Kosten. Natürlich wussten die Patriots, dass AB keine einfache Persönlichkeit war. Bei den Pittsburgh Steelers hatte er sich in der Saison 2018 herausgeekelt. Dann erhielt er einen Mega-Vertrag bei den Oakland Raiders. Brown schaffte es dort nicht über die Preseason hinaus, legte sich mit allen und jedem an und es folgte sein Rausschmiss.
Einnorden in den Patriot Way
Belichick meinte bei der Pressekonferenz nach seiner Verpflichtung nur, die Patriots wären bereits früher mit schwierigen Charakteren zurecht gekommen – Randy Moss 2007, Corey Dillon 2004. Mit Brady harmonierte Brown in seinem ersten Spiel gleich auf Anhieb. Allein acht Pässe gingen zu ihm, soviel wie zu keinem anderen Receiver im Spiel gegen Miami – vier davon fing Brown, einen zum Touchdown.
Statt Traumangriff die Entlassung
Manche Patriots-Fans träumten bereits von einem goldenen Angriff – wie er es 2007 war, als Querkopf Randy Moss verpflichtet wurde und New England mit einem Rekordangriff mit 16-0 durch die Saison rauschte. Nichts davon. Anschuldigungen zweier Frauen gegen Brown wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung kamen dazwischen. Angeblich griff Besitzer Robert Kraft höchstselbst durch. Er soll die Eskapaden des Receivers satt gehabt haben. Hingegen Coach Belichick wollte ihn wohl behalten. Nach derEntlassung verkündete Brown, der 31 ist, via Twitter seinen Rücktritt von der NFL.
Außergewöhnlich und exzentrisch
Aus seinem Ziel, Jerry Rice mit seinen vielen Rekorden einzuholen – so verkündete Brown unmittelbar nach seinem Einstand bei den Patriots – wird nun nichts mehr. Es bleiben die Erinnerungen an einen außergewöhnlichen Wide Receiver – und an einen nicht ganz einfachen Menschen.
Week 7 | Nachklänge zu ABs Zeit bei New England
23. Oktober 2019. In einem Tweetstorm mit Fans und Neidern äusserte sich Antonio Brown zu seiner Patriot-Episode. Ein Fan drängte ihn, er solle sich bei Besitzer Kraft entschuldigen, dann könne er bestimmt zum Team zurückkehren. Das habe er längst getan, sagte Brown und ließ anklingen, die Patriots wären nur an Medienhype auf seine Kosten interessiert gewesen.
Brown: Brady sei ein besonderer Mensch
Von Brady war Brown beeindruckt und nannte ihn einen „wirklich besonderen Menschen“. Den Touchdown, den er von Brady beim Sieg über Miami fing werde er „nie vergessen“. Als Brown frisch ein Patriot war, soll, so berichteten zahlreiche Medien, Brady zu 1000-Prozent davon angetan gewesen sein. Brady bot Brown sogar an, er könne, solange er noch keine Wohnung in der Region gefunden hätte, bei ihm unterkommen, so die Berichte.
Wollten Belichick und Brady an Brown festhalten?
Wollten Belichick und Brady Brown halten? Dieses Gerücht wies Brady von sich. Personalentscheidungen treffen andere. Seine Aufgabe sei der Quarterback-Job, nur darauf konzentriere er sich. Alles, was nicht in seiner Macht und Befugnis stehe, blende er aus.